Es ist unvollendet und doch wunderschön und total
faszinierend. Das Maori Rock-Carving am Lake Taupo ist ein unglaubliches
Kunstwerk, das nur zu Wasser zu erreichen ist.
Nach Taupo ging es wieder mit dem Bus. Mit ein wenig
Verspätung kamen wir dann auch um halb 2 nachts im Hostel an – zum Glück hatte
der Late-Check-In funktioniert. Im Vierbett-Schlafsaal waren die anderen beiden
Betten auch schon belegt. Ein Junge und ein Mädchen hatten die beiden unteren
der Hochbetten belegt, deren Pech, dass wir so spät dann noch hochklettern
mussten und das Bett dementsprechend stark wackelte.
Am nächsten Morgen ging es nach einer schnellen Dusche und
einem frühen Frühstück ging es dann auch schon bald los. Das Check-Out hatten
wir schon gleich erledigt und unsere Rucksäcke in den Storage-Room gebracht.
Geplant war nämlich eine Bootstour über den Lake Taupo und dann nur noch
schnell die Abholung der Rucksäcke im Hostel vor der Weiterfahrt mit dem Bus.
Auf dem Weg zum Hafen passierten wir den „Coolsten McDonalds
der Welt“, der sich mitten in Taupo befindet. Der coolste McDonalds ist er,
weil er in einem Flugzeug ist! Natürlich nicht alles – der Verkauf ist ganz
normal in einem Gebäude, aber es gibt die Möglichkeit, sich im Flugzeug zum
Essen hinzusetzen. Das Flugzeug hat sogar ein wenig Schräglage, sodass man
wirklich das Gefühl hat, in einem richtigen Flugzeug zu sitzen.
Die Bootsfahrt mit einem umweltfreundlichen Segelboot ging
eine Stunde später vom Hafen los. Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet,
aber es waren sogar noch dreizehn andere Leute auf dem Boot – die sind mit 20
Leuten übrigens ausgebucht.
Auf dem See war es ziemlich kalt. Der nette Kapitän wusste
das schon vorher und hatte netterweise Ponchos verteilt, die innen mit Fleece
gefüttert und außen mit regendichtem Material beschichtet waren, sodass man
auch für Spritzwasser geschützt war.
Die Fahrt bis zum Maori Rock Carving dauerte 1,5 Stunden.
Ungefähr die Hälfte der Zeit war der Motor auch aus und das Boot ist wirklich
gesegelt.
Das Rock Carving war dann der Umdrehpunkt und Höhepunkt der Tour. Der Kapitän, der auch Guide, Lebensretter und Kellner in einem war, erklärte, dass das Carving gar nicht von den Maori, sondern von einem Künstler gemacht wurde. Wer genau das war, ist aber wohl gar nicht so klar, leben tut er wohl auch nicht mehr. Jedenfalls hat er sein Kunstwerk nie vollendet, weil es ziemlich illegal war, einfach ohne die Maori und die Regierung zu fragen, so ein großes Carving an einen öffentlichen Felsen zu machen.
Dem Carving fehlen nämlich die Pupillen
in den Augen. Die Maori haben in ihren Kunstwerken die Darstellungen der
Menschen immer möglichst realistisch gehalten – mit normalen Augen und
Pupillen. Deswegen ist das Maori Rock Carving nur von der Kunst der Ureinwohner
inspiriert.
Das Maori Rock Carving soll übrigens Ngatoroirangi darstellen. Dieser war vor über 1000 Jahren ein bedeutender
Maori Navigator und Entdecker. Er führte damals zwei Stämme in die Region
Taupo.
Der Rückweg vom Carving zurück zum Hafen war ziemlich
unspektakulär. Abgesehen davon, dass es ein Heißgetränk gab, passierte nicht viel,
die Aussicht war, weil es diesig war, auch nicht so berauschend und somit war
ich nur froh, dass es nicht mehr so windig war.
Zurück am Hafen ging es dann noch einmal schnell zu
McDonalds, danach joggend zum Hostel um die Rucksäcke abzuholen und dann zur
Bushaltestelle. Der Bus war natürlich zu spät – immerhin waren wir pünktlich…
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