Donnerstag, 18. Januar 2018

Wellington - HelpX und Sightseeing

Nach meinem kleinen Roadtrip die Nordinsel runter hat es mich für ein paar Tage nach Wellington geführt. Da ich meine Fähre nämlich für den 9. Januar gebucht hatte, waren da noch ein paar Tage, die ich irgendwie "rumkriegen" musste.
Ursprünglich wollte ich deswegen couchsurfing machen, um einerseits eine kostenlose Unterkunft zu haben und andererseits neue Leute kennen zu lernen.
Leider hat sich auf meine vielen Anfragen niemand gemeldet, weswegen ich dann entschieden habe, einen HelpX-Platz zu finden.

HelpX ist so ähnlich wie Wwoofing, also Arbeit gegen Unterkunft und Essen bei Privatpersonen. Allerdings ist HelpX nicht zwingend auf einer Farm, sondern es kann sich dabei auch um Leute handeln, die einfach gerne Hilfe in der Küche, im Haus oder im Garten hätten.

das Cable Car mit Blick über Wellington

Auch hier habe ich mehreren Personen geschrieben und letztendlich eine Antwort von Peggy bekommen.
Peggy wohnt mit ihrem Sohn und ihrem Mann in Wellington in einem schönen kleinen Haus und brauchte Hilfe im Garten und in der Küche - also perfekt für mich.

Insgesamt habe ich jeden Tag etwa 2-3 Stunden gearbeitet, also beim Kochen geholfen, ein wenig aufgeräumt, Peggy´s Sohn beim Gitarre spielen unterstützt, den Gehweg von Gras befreit und einen Kräutergarten angelegt. Das alles hat mir viel Spaß gemacht und noch dazu war das Wetter bis auf einen Tag wirklich super!

Wenn ich dann nicht gerade gearbeitet habe, habe ich mir Wellington angeschaut - entweder alleine, oder gemeinsam mit meiner Gastfamilie.
Somit konnte ich auch mein Auto für ein paar Tage stehen lassen - was für ein schönes Gefühl!

Das Erste was ich in Wellington gesehen habe, war die Wind Turbine, eine einzelne Windmühle auf einem Hügel. Für mich war das wirklich lustig, weil man die in Norddeutschland ja überall sieht und hier sogar diese einzelne Windmühle mit vielen Infoschildern, Wegweisen und Wanderwegen dahin ausgestattet ist :)

Ansonsten habe ich mir jeden Tag ein bisschen was von der Stadt angesehen, je nachdem was die anderen so vorhatten, habe ich meine Erkundungen danach gerichtet.

So habe ich einen Spaziergang am Lyall Bay gemacht

war im Te Papa Museum, was für meinen Geschmack wirklich zu viel zeigt, was mit Krieg zu tun hat (Gallipoli, New Zealand Wars)

war in der Cuba Street, auf der Oriental Parade, bin an der Waterfront bis zum Mount Victoria gelaufen und dann durch die Stadt wieder zurück.

Cuba Street

An einem anderen Tag bin ich morgens zum Cable Car gejoggt, das ich dann genommen habe, um zu den Botanical Gardens zu fahren, wo ich dann spazieren war - wirklich wunderschön!

Auch außerhalb von Wellington habe ich mich umgeschaut - an einem Tag waren wir in Petone, haben den Dutch Shop besucht, wo ich mir Lakritze gekauft habe und waren danach am Hutt River spazieren, beziehungsweise ich war joggen. 

warten auf die Fähre nach Picton

Ich war also wirklich aktiv und erfolgreich in Wellington ;) Und dann ging auch schon meine Fähre auf die Südinsel!

Freitag, 12. Januar 2018

Abenteuer im Bay of Plenty

Ein freies Wochenende. Endlich. Ihr erinnert euch bestimmt, dass ich, als ich gearbeitet habe, teilweise Wochen mit bis zu 80 Stunden gemacht habe. Wie das ging? Nun ja, ich hatte einen ganzen Monat keinen einzigen freien Tag genommen... Deswegen waren die 1,5 Tage dann auch wirklich nötig!

Mein Boss hatte mir schon die ganze Zeit gesagt, ich solle mir mal frei nehmen, aber irgendwie hat es dann nie so gepasst und ich wusste nie, was ich denn dann mit einem freien Tag anfangen soll. Deswegen habe ich dann einfach wieder eine Woche durch gearbeitet.
Dann war aber plötzlich die Wettervorhersage für zwei aufeinander folgende Tage sehr gut und ich habe spontan daran gedacht, dass ich ja immer noch mal in Rotorua Rafting machen wollte.
Und das hab ich dann spontan auch gebucht.


Ebenfalls hatte ich mir vorgenommen, White Island zu besuchen und habe auch das dann einfach mal gebucht und gehofft, dass die Wettervorhersage gut bleibt.
Vor dem Rafting habe ich in Rotorua noch einige Einkäufe erledigt, dann bin ich zu Rotorua Rafting gefahren und um 15 Uhr ging es dann los.

Mit Schwimmwesten, Helmen und Neopren-Stiefeln saßen wir dann zu siebt in dem Boot und es ging die Stromschnellen runter.
Das war auch wirklich lustig, trotzdem hatte ich teilweise wirklich Angst, aus dem Boot zu fallen ;)
Das ist aber zum Glück auch bei dem 7-Meter-Wasserfall nicht passiert und es hat einfach total viel Spaß gemacht!


Noch dazu war das Wetter wirklich schön warm und ein Bad unter einem kleinen Wasserfall war wirklich erfrischend!


Nach dem Rafting bin ich dann direkt nach Whakatane gefahren, wo ich die Nacht auf einem Campingplatz verbracht habe, denn am nächsten Morgen musste ich schon im 7 Uhr am Office von White Island Tours sein.

Dort wurde eingecheckt, bezahlt und dann auf die beiden Boote verteilt, jeweils an die 30 Leute.
Das hat dann auch fast eine Stunde gedauert und um 8 Uhr haben wir endlich abgelegt.
Die Fahrt nach White Island war etwas wellig, viele haben sich übergeben und der Wind war ziemlich kalt. Dafür war die ganze Zeit blauer Himmel.
Etwa 1,5 Stunden hat die Fahrt zu der 50km entfernten Insel gedauert, die am Horizont immer größer und größer wurde.

Und dann haben wir angelegt. An der rauchenden, gelb-weiß-grau gefärbten Insel, die von wunderbar blauem Meer umgeben und auf einer Seite sogar bewaldet ist.
Mit einem Schlauchboot haben wir dann übergesetzt und dann zu Fuß eine etwa 1,5 stündige Tour über die Insel gemacht. 



Das war total faszinierend, denn so eine Landschaft habe ich wirklich noch nie gesehen. An vielen Stellen ist ein kochend heißer Bach, dann gibt es Hügel, die jederzeit in einen mudpool zusammen fallen könnten und natürlich auch Stellen, an denen der beißende, stinkende Schwefeldampf aus der Erde tritt. Da war ich dann echt froh, eine Gasmaske zu tragen...


Besonders schön fand ich auch den Krater mit dem Kratersee. Der hat verschiedene Farben und ist unglaublich sauer. 


Auf dem Rückweg zum Boot haben wir dann noch die alte Schwefelfabrik besichtigt, von der nur noch einige wenige Ruinen übrig sind. Unglaublich, dass unter diesen Umständen einmal Menschen gelebt und gearbeitet haben.... 




Zurück auf dem Boot bei deutlich weniger Seegang gab es dann ein kleines lunch und dann ging es zurück. Alle Passagiere haben dabei die ganze Zeit Ausschau nach Walen und Delfinen gehalten, die man laut der Tourguides oft sieht. 

Aber es kamen keine Meeressäuger an die Oberfläche und ich war schon echt enttäuscht, bis plötzlich an die 10 Delfine auftauchten und um das Boot herumgeschwommen und hochgesprungen sind!
Somit hatte sich auch dieser Ausflug für mich wirklich gelohnt! 



Wieder in Whakatane ging es dann gleich wieder zurück nach Te Puke zur Erdbeerfarm, wo ich dann, ganz nach alter Gewohnheit, noch bis 21 Uhr gearbeitet habe :p

Montag, 8. Januar 2018

Auf in den Süden - ein paar Tage Roadtrip

Die Südinsel ist viel schöner als die Nordinsel... das sagen jedenfalls so ziemlich alle Neuseeländer, die ich auf meiner Reise getroffen habe. Deswegen konnte ich es auch wirklich überhaupt nicht mehr abwarten, endlich Richtung Süden zu reisen.
Als ich nämlich in Napier spontan das Tongariro Alpine Crossing gebucht habe, habe ich mir ebenfalls spontan die Fährfahrt von Wellington nach Picton gebucht, um endlich auf die Südinsel zu kommen!


Bis dahin habe ich allerdings noch fast zwei Wochen mit der Reise nach und in Wellington verbracht. Was nicht schlecht ist, denn ich konnte wirklich noch einige schöne Orte entdecken.

Vom Tongariro Alpine Crossing aus bin ich über mehrere kleinere Städte schließlich zu einem kostenlosen Campground gekommen. Da war nur eine große Wiese mit einem long drop Klo und sonst nichts. Ich weiß nicht mal mehr den Namen der Campsite...
Dort habe ich jedenfalls die Nacht verbracht.

Am nächsten Morgen dann der Schock: mein Öltank war leer! Glücklicherweise konnte mir ein netter Chilene ein wenig Öl nachfüllen, weil mein Kanister natürlich genau dann leer sein musste... Weil ich natürlich gleich an ein Leck gedacht habe, ging es dann erstmal nach Feilding in die Werkstatt.
Während mein Auto durchgecheckt und Öl und Ölfilter gewechselt wurden, war ich auf dem Farmers Market. Nach einer Stunde war mein Auto dann fertig mit dem Ergebnis: nichts ist kaputt, es wird nur ganz normal Öl verbraucht... Und für die Diagnose habe ich 25$ bezahlt... Immerhin waren Ölwechsel und Ölfilter-Wechsel notwendig.

Von Feilding aus ging es dann nach Palmerston North. Dort habe ich mir einen leichten Schlafsack gekauft und war in der Bücherei duschen :D
Lange bin ich aber nicht in der Stadt geblieben, sondern bin dann weiter zur Manawatu Gorge (um festzustellen, dass ich nicht durchfahren kann...), bin ein Stück in die Schlucht hinein gelaufen, danach über die Ashhurst Saddle Road und dann schließlich über Woodville zum Ferry Reserve Campground. Das ist ein wirklich schöner Campingplatz, direkt am Fluss.

Den nächsten Tag bin ich dann erst nach Woodville und schließlich bis nach Eketahuna gefahren. Eigentlich wollte ich auf einem kostenlosen Campground bleiben, habe mich aber spontan entschieden in der kleinen Stadt zu bleiben und habe die Entscheidung bei dem besten Campingplatz mit den tollsten Besitzern die ich bisher kennengelernt habe nicht bereut!! Also, falls ihr in Eketahuna vorbeikommen solltet, lohnt es sich, eine Nacht zu bleiben!

In Eketahuna habe ich auch den Radfahrer Christian kennengelernt, mit dem ich dann spontan am nächsten Tag zum Castlepoint gefahren bin (im Auto :D ) Dort haben wir uns den Leuchtturm angesehen und waren im Meer baden - wunderschön!


Unseren Silvesterabend haben wir dann auf einem Campingplatz in Masterton verbracht. Erst haben wir gekocht und später mit ein paar Neuseeländern Karten gespielt, also wirklich ganz entspannt.

Am 1. Januar wollte ich dann eigentlich den Mount Holdsworth besteigen, was ich aber wegen des Wetters dann doch nicht gemacht habe. Stattdessen war ich bei der Waiohine Gorge und habe mir die Schlucht und die Hängebrücke angeschaut. Abends habe ich dann am Lake Wairarapa gecampt.



Weiter ging es am nächsten Tag zum Cape Palliser. Auch dort war es wunderschön, das Wetter war super, der Ausblick vom Leuchtturm toll und ich habe natürlich die Pelzrobben-Kolonie gesehen!! Außerdem bin ich noch zu den Putangirua Pinnacles, einer Herr der Ringe Filmlocation, gewandert.
Da war es ziemlich heiß in der Schlucht, aber es hat sich definitiv gelohnt!



Die Nacht bin ich dann spontan direkt am Strand auf einem kostenlosen Campingplatz geblieben. So konnte ich auch abends den schönsten Sonnenuntergang genießen!

Am 3. Januar ging es dann schließlich weiter Richtung Wellington, über Featherston, Upper Hutt und Lower Hutt bis zum Belmont Regional Park Campingplatz. Der ist ein schöner Campingplatz, für den 6$ auch okay sind. Weil es dort keine Duschen gab, bin ich zum Wasserfall gewandert und habe dort geduscht, was wirklich gut war!
Und abends habe ich dann auch noch Sophia aus Te Puke wieder getroffen! Was für ein Zufall :)


Am nächsten Morgen habe ich mich dann endlich nach Wellington aufgemacht, mein letzter Halt auf der Nordinsel, wo ich noch einige Tage verbracht habe.

Sonntag, 7. Januar 2018

Das Tongariro Alpine Crossing

Ja, ich habe es erlebt - oder vielleicht auch eher überlebt: das Tongariro Alpine Crossing.

Als ich in Napier auf dem Campingplatz war, habe ich mir spontan einen Shuttle für das Tongariro Alpine Crossing gebucht für den 28. Dezember. Irgendwie war ich nämlich in so einer Art Motivationstief nachdem ich den Great Walk beendet hatte. Nichts war wirklich als Ziel in Aussicht und ich wusste nicht, wie es weitergehen sollte.
Und dann habe ich halt spontan das Tongariro Crossing gebucht.


Nach einer Übernachtung in Napier ging es dann also nach Taupo, beziehungsweise in die Richtung. Da geblieben bin ich nämlich nicht, sondern habe nur kurz einen Stopp am Lake Taupo gemacht und bin dann nach Turangi in die i-Site gefahren. Da hat mir die Frau leider auch schon erzählt, was mir die Frau von dem Shuttlebus mittags am Telefon gesagt hat: das Wetter soll schlecht werden.
Naja, was solls, solange der Shuttle nicht abgesagt wird, konnte es ja nicht sooo schlimm sein und deswegen habe ich mir dann keine weiteren Gedanken gemacht und bin zu einem Campingplatz in der Nähe des Shuttle-Abfahrspunkts gefahren.

Am nächsten Morgen ging es dann früh morgens schon zum Shuttle, der um 7 Uhr dann los zum Anfangspunkt nach Mangatepopo. Und nach einer Sicherheitsbelehrung des Busfahrers durften die anderen zwanzig Wanderer und ich dann endlich aussteigen und uns in die Reihe der vielen anderen Wanderer einreihen...
Das meine ich auch ernst. Am Anfang war es nämlich total voll auf dem Weg. Ständig ist jemand auf deinen Bildern drauf, entweder weil er versucht, dich zu überholen, während du für ein Foto stehen bleibst, oder er geht sowieso schon vor dir.
Und dann sind da die Gruppen von Asiaten, die sich einfach für ihr Picknick mitten auf den Weg setzen, für ein Gruppen-Selfie einfach stehen bleiben oder überholen und dann total langsam laufen...
Das Tongariro Alpine Crossing ist also auf keinen Fall eine Wanderung, die man macht, wenn man alleine sein möchte.

Aber warum sollte man dann das Tongariro Alpine Crossing überhaupt machen?
Nun ja, wie so oft hier in Neuseeland ist die Landschaft der Grund.
Schon nach den ersten Schritten versteht man, warum diese karge Vulkanlandschaft mit den als Kulisse für Herr der Ringe gewählt wurde. Es ist einfach total unwirklich, wie es dort landschaftlich aussieht...


Nach dem ersten Anstieg fing es dann an, zu schneien. Da habe ich mir erstmal nicht viele Gedanken drüber gemacht, schließlich hatte ich ja eine Leggins unter der Hose, T-Shirt, Top, ein Polypro- und ein Merino/Polypro Langarmshirt, Fleece- und Regenjacke sowie Schals und Mütze an...
Aber dann nach der Durchquerung des Kraters und dem Aufstieg auf den Kamm fing plötzlich der Sturm an.


Die Wettervorhersage war schon von Anfang an nicht gut gewesen. Überall wurde starker Südwind, also aus Richtung Antarktis, deswegen kalt, vorhergesagt. Und der Shuttle war auch auf "On Hold" gesetzt worden, ich hätte also auch spontan sagen können, dass ich das Crossing nicht machen und mein Geld zurück haben möchte...


Trotzdem habe ich das Tongariro Alpine Crossing gemacht und überlebt. Das trifft es nämlich ganz gut. Auf dem Kamm war es sehr stürmisch, teilweise musste ich mich sehr stark gegen den Wind anlehnen und hoffen, auf der anderen Seite nicht herunter zu rutschen. Dann waren meine Hände so eingefroren (trotz Handschuhen), dass ich meine Kamera nicht mehr halten konnte. Meine Haare waren vereist, sehen konnte ich wegen Schneesturm und Nebel auch kaum etwas.
Deswegen habe ich leider nur ein verschwommenes Bild von den Emerald Lakes, während ich den Blue Lake, den Red Crater und die gute Aussicht auf den Mount Ruhapehu nicht genießen konnte, weil nicht vorhanden...


Naja, nach dem Kamm ging es jedenfalls wieder. Es klarte auf, wurde sogar richtig warm und beim Abstieg durch den Wald war ich zwischendurch sogar ganz alleine, weil viele Leute auf einer Hütte am Wegesrand Pause gemacht haben.
Da habe ich auch kurz pausiert und nur in dieser Viertelstunde gleich zwei Hubschrauber zum Gipfel fliegen sehen...

Insgesamt habe ich dann das Tongariro Alpine Crossing in 5,5 Stunden (5 Stunden ohne Pause) gemacht. Einerseits hat es mich natürlich gefreut, es so schnell geschafft zu haben, andererseits denke ich aber, falls sich die Möglichkeit ergibt, das Crossing noch einmal bei gutem Wetter zu machen, diese zu ergreifen.
Trotzdem war es auf jeden Fall eine Erfahrung wert und ich kann es jedem nur empfehlen!


Auf dem Rückweg habe ich mir übrigens noch den Wasserfall angeschaut, der bei Herr der Ringe "Gollums Pool" ist. Den Namen habe ich leider vergessen...

Donnerstag, 4. Januar 2018

Weihnachten am anderen Ende der Welt

Frohe Weihnachten nachträglich! Kann man sowas überhaupt wünschen? ;) Ich hoffe jedenfalls, ihr habt alle die Feiertage schön verbracht und hattet dann auch einen guten Start in 2018!
Mein Weihnachten war etwas anders als das der meisten...

Neuseeländische Weihnachten
Nachdem ich am Mittwoch, den 20.12. meinen letzten Arbeitstag hatte, habe ich mich auf den Weg Richtung Osten gemacht. Über Whakatane und Opotiki bin ich an der Ostküste der Nordinsel bis nach Te Araroa gefahren. Dort ist so ziemlich nichts los. Auf dem Weg sieht man immer wieder wunderschöne Buchten mit türkisblauem Wasser, aber zwischendurch sind auch Abschnitte auf denen man nur durch den Wald fährt und manchmal sogar eine halbe Stunde weder Autos noch Häuser sieht... (okay, ich fahre auch langsam :))

Warum ich trotzdem nach Te Araroa gefahren bin? Für den Sonnenaufgang am East Cape!
Das East Cape ist der östlichste Punkt Neuseeland, folglich kann man dort morgens die ersten Sonnenstrahlen sehen. Theoretisch. 

Nach einem halbstündigen Fahrt und einem Aufstieg zum Leuchtturm wurde ich leider nicht damit beglückt und musste mir die Wolken ansehen...

der erste Sonnenaufgang der Welt

Vom East Cape ging es nach Gisborne, wo ich eine Nacht Couchsurfing gemacht habe und dann am nächsten Tag nach Waikaremoana, beziehungsweise zum Lake Waikaremoana Holiday Park mitten im Te Urewera Forest.

Vogelperspektive auf Gisborne

Von dort startet nämlich der Lake Waikaremoana Great Walk, den ich mir für Weihnachten gebucht hatte!

Nach meiner Ankunft habe ich, da es draußen sowieso geregnet hat, in der Küche des Campingplatzes erstmal Plätzchen gebacken und dann meinen Rucksack gepackt.
Am nächsten Morgen bin ich dann den Great Walk losgewandert.
Mit dem Wassertaxi ging es vom Holiday Park nach Onepoto, wo der Great Walk startet. Von dort aus beginnt der erste (und einzige schlimme) Anstieg zur Panekiri Hut. 

Auf der Panekiri Hut und leider auch den ganzen Weg dorthin war nur eine weiße Wolkenwand dort zu sehen wo eigentlich der Lake Waikaremoana sein sollte. Somit hat sich der Aufstieg für mich nicht allzu sehr gelohnt... 

weiße Wand statt See-Aussicht
Am nächsten Morgen nach einer kurzen Nacht ging es dann den Berg runter zur Waiopaoa Hut, wo ich die nächste Nacht verbracht habe. Da ich allerdings schon um zehn Uhr morgens da war, bin ich mit einer anderen Deutschen noch zu den Korokoro Falls gegangen, was sich definitiv gelohnt hat!
Und dann, am Weihnachtsabend, war ich im Lake Waikaremoana baden. Mit Weihnachtsmütze.

Korokoro Falls
Frohe Weihnachten!
Zum Abendessen gab es dann ein wenig (made in Germany) Stollen und Weihnachtsplätzchen. Die ganzen anderen Wanderer, die in der Hütte übernachtet haben, haben sich übrigens überhaupt nicht darum gekümmert, dass Weihnachten ist. Ein wenig schade, aber somit konnte ich wenigstens gegen 21 Uhr dann ruhig schlafen. Von den Schnarchern mal abgesehen...

endlich gutes Wetter
Der dritte Tag ging für mich dann fünfeinhalb Stunden durch den Wald bis zur Waiharuru Hut, diesmal war ich gegen Mittag da, habe eine andere Deutsche getroffen und mich stundenlang mit ihr Unterhalten und war dann wieder im See baden. 

Und der letzte Tag war dann nur ein zweistündiger Abschnitt bis zum Anleger für das Wassertaxi, das mich um 10 Uhr abgeholt hat.

am letzten Tag, kurz vorm Wassertaxi
Mitten auf dem See hatte ich dann auch das erste Mal seit vier Tagen wieder Empfang und konnte die ganzen Weihnachts-Nachrichten von meiner Familie und Freunden empfangen. Schon komisch, dass die Feiertage durch die Wanderung so ganz an mir vorbei gegangen sind...

Nach der Wanderung ging es dann direkt nach Napier, wo ich erstmal eingekauft habe und dann auf einem Campingplatz die Nacht verbracht habe, also vom 26. auf den 27. Dezember, und dann waren die Feiertage auch schon vorbei. 
So habe ich also mein Weihnachten am anderen Ende der Welt verbracht ;)