Freitag, 29. September 2017

Rotorua - die stinkende Stadt

Nach dem Abschied von unserer Wwoofing-Familie haben wir uns am Mittwochmorgen auf den Weg nach Rotorua gemacht. Beziehungsweise wir standen natürlich pünktlich an der Bushaltestelle und haben auf unseren InterCity gewartet.
Geplant war die Abfahrt um 7.30 und wir waren glücklicherweise auch nicht die einzigen Leute, die dort am Busstop neben Subway standen. Apropos Subway, ich bin mir sicher, dass InterCity und Subway irgendein Abkommen haben - so ziemlich bei jedem Busstop ist einer in der Nähe...
Wir waren also am warten, es wurde immer später, irgendeine Frau hat dann beim Busbüro angerufen, die aber auch keine Ahnung hatten, wo unser Bus steckte. Und dann, um 8.20 bog er plötzlich um die Ecke.

Der Busfahrer hat sich erstmal mehrfach entschuldigt für seine Verspätung, Schuld war, dass er seinen Wecker nach der Zeitverschiebung vergessen hatte umzustellen und deswegen eine Stunde länger geschlafen hatte.
Das konnten wir ihm aber verzeihen, wir waren nicht in Eile und er war gut drauf, hat Geschichten erzählt wie er mal mit dem Bus stecken geblieben ist und später sogar noch Süßigkeiten verteilt. Die Fahrt nach Auckland war also total in Ordnung.
In Auckland selbst hatten wir nur ein paar Stunden, die Leonie genutzt hat, um einen Teil ihrer Kleidung bei unserer ersten Gastfamilie zu lassen und neue einzupacken - es soll ja schließlich bald hoffentlich wärmer werden ;)

Abfahrt in Auckland war dann abends gegen 19 Uhr nach Rotorua. Unser erstes Mal mit einem Doppeldecker-Bus und wir hatten fast die ganze Rückbank für uns :) Auch diese Fahrt ging gut um und on Rotorua an der Bushaltestelle wurden wir schon von Pa, unserer Couchsurfing-Host erwartet.
In ihrem Auto hat sie uns zu sich gefahren, uns ein Zimmer mit (endlich mal wieder eigenen Betten) überlassen und wir haben auch bald geschlafen.

Am Donnerstag war dann unser richtiger Tag in Rotorua, der stinkenden Stadt. Hier sind nämlich überall Stellen, an denen Schwefeldampf aus der Erde tritt und eben diesen fauligen Geruch über die Stadt legt. Insbesondere bei dem feuchten, wolkigen Wetter, das wir hatten.

Der Kuirau Park mit dem stinkenden Lake Kuirau

Nach dem Frühstück bei Pa hat sie uns erstmal zum Supermarkt gefahren, weil wir uns Reduced to Clear anschauen wollten. In diesem 'Supermarkt' gibt es Produkte günstig zu kaufen, deren Mindesthaltbarkeitsdatum schon oder fast überschritten ist. Wir haben uns dort ein wenig eingedeckt und dann ging es direkt weiter zum Redwood Forest.

Eigentlich wollten wir ja Rafting machen und hatten auch schon alles gebucht und bezahlt - wegen Hochwasser wurde es leider abgesagt und wir brauchten eine Alternative. Deswegen sind wir halt früher in den Redwood Forest gefahren. Vorher haben wir aber unsere großen Backpacks noch in einem Hotel gelassen in dem Toni arbeitet, die wir bei Facebook kennengelernt haben. Wir hatten nämlich gefragt, wer Lust hat uns abends auf den Nightmarket zu begleiten und schon mit ein paar deutschen Mädels geschrieben. 

Der Redwood Forest ist ein Wald aus Redwood Trees, die dort in den 1980ern gepflanzt wurden. Diese Redwood Trees wachsen nur in zwei Regionen der Welt: in Neuseeland und in Kalifornien. Und in Neuseeland gedeihen sie wegen der Feuchtigkeit ganz besonders gut.

Das Schöne an dem Wald ist, dass dort viele ausgeschilderte, bequeme Wege durchführen, die angenehm zu gehen sind. Wir haben uns erstmal für den Treewalk entschieden, mehrere Hängebrücken und Plattformen in etwa 8 Metern Höhe in den Bäumen. Die Brücken sind teilweise bis zu 10 Meter lang und wenn man dann darüber läuft, können sie ganz schön schwanken...

Von Hängebrücke zu Hängebrücke geht der Treewalk

Etwa eine halbe Stunde haben wir für den wunderschönen Treewalk gebraucht, wir haben uns aber auch die Zeit genommen, die Infoschilder zu lesen und viele Fotos zu machen ;) Außerdem sind wir noch dir kleinste Runde durch den Wald spaziert und haben uns angesichts der hohen Bäume wirklich klein gefühlt! Übrigens: das was am Wegrand aussieht wie Palmen ist in Wahrheit Baumfarn!

Angenehme Wege führen durch den Redwood Forest

Abgeholt wurden wir dort wieder von Pa, die uns dann direkt in die Government Gardens gebracht hat.
Hauptattraktion ist dort das Museum, was wegen Bauarbeiten aber geschlossen war. Ansonsten sind dort zum Tulpenfest wunderschöne Tulpenbeete angelegt und man kann dort Cricket spielen.

Der ganze Park ist voll mit pinken Tulpen

Das Rotorua Museum in den Government Gardens

Nächster Stopp war der Lake Rotorua. Dort haben wir zum ersten Mal schwarze Schwäne gesehen! Ansonsten war der See nicht besonders spektakulär.

In Neuseeland gibt es fast nur schwarze Schwäne

Der Kuirau Park war dafür aber umso beeindruckender! Zuerst hatten wir nur an einem Becken mit warmem Wasser gehalten, in das man seine Füße halten konnte. Ich wusste aber, dass es in dem Park auch Mud Pools und den heißen Lake Kuirau gibt und wollte den auch unbedingt sehen.
Auf der anderen Seite des Parks haben wir dann auch endlich den Grund für Rotoruas üblen Gestank gefunden. Blubbernde Tümpel und ein See, dessen Dampf so dicht ist, dass man teilweise nicht mal fünf Meter weit schauen konnte.


Der Maori-Legende nach ging in diesem See immer die Prinzessin Kuirau schwimmen, bis aus irgendeinem Grund der Zorn der Götter erregt wurde und diese den See in einen Heißen Pool verwandelten.
Nach dem See hatten wir unsere To-Do-Liste auch schon fast abgearbeitet und uns zur Entspannung und wegen des freien Internets dann erstmal in die Public Library gesetzt.

Als dann alle Kochbücher durchgeguckt waren sind wir weiter, ich habe eine neue Jeans und ein warmes Shirt gekauft und wir sind zu Pak'n'Save, dem günstigsten Supermarkt Neuseelands gegangen. Bisher hatten wir nur von der Kette mit dem gelben Strichmännchen gehört und waren wirklich gespannt, was uns erwarten würde.

Pak´n´Save

Im Prinzip war es dann so ziemlich genau das, was man schon gehört hatte: eine Lagerhalle mit Regalen bis hoch zur Decke. Megapackungen von allem und halt wirklich die günstigsten Preise. Ratet mal, wo wir ab sofort einkaufen werden? ;)

Danach haben wir uns mit ein paar Stopps bei Souvenirläden auf den Weg zur i-SITE, sowas wie der Neuseeländischen Touristinfo gemacht um dort auf die Mädels zu warten, die auf unseren Facebook-Post reagiert hatten und mit zum Nightmarket wollten.
Leider bekamen wir dann nur Nachrichten, dass alle später kommen und so sind wir einfach schonmal selber zum Nightmarket gegangen.

Der Nightmarket in Rotorua ist eigentlich ein Foodmarket. Es gibt viele Stände und Buden mit Essen, Livemusik und einen Gemüsestand. Nach einigen Runden hatten wir uns dann auch entschieden, was es zu Essen geben sollte (die Auswahl war einfach zu groß :) sogar für mich was veganes Essen anging!) und wir haben uns zur Livemusik gesetzt.

Rohveganer Kuchen!

Dort haben uns dann auch zwei der Deutschen von Facebook gefunden. Marlis und Viky. Gemeinsam sind wir weiter über den Market gelaufen, hatten viel zu erzählen über das Reisen, Neuseeland unsere Pläne und unsere Erlebnisse. Zwischendurch stießen dann immer mehr von den anderen zu uns, sodass wir zum Schluss acht Mädels aus ganz Deutschland waren. Wobei Sandra und Lena sogar in der gleichen Stadt wie ich zur Schule gegangen sind!
Leider mussten wir uns dann viel zu früh trennen, weil die anderen den Treewalk bei Nacht machen wollten und wir von Toni abgeholt wurden um unser Gepäck zu holen.
Der Nightmarket

Somit hatten wir einen wunderschönen Tag verbracht mit einem tollen Abend, einfach weil wir so viele tolle Menschen getroffen haben uns die Geschichten und Erlebnisse von anderen einfach immer total spannend ist. Und irgendwie fühlt man sich auch wunderbar verstanden, schließlich haben wir alle ein Ziel: Neuseeland entdecken!
Deswegen ging es dann gleich am Abend für Leonie und mich auch schon weiter mit dem Bus. Nächster Halt: Taupo! 

Eure Caro

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