Weite Fjorde, Wälder, Berge – so habe ich mir Fiordland vorgestellt.
Im großen und ganzen wurden meine Erwartungen erfüllt…
Von Wanaka aus haben Sophia und ich uns nach Queenstown
aufgemacht. Vorher haben wir aber noch an einer Brücke Halt gemacht. Der
Kawarau Bridge. Diese Brücke führt über einen Fluss und liegt direkt an der
Straße. Das Besondere daran: hier stürzen sich im Minutentakt Bungee-Jumper
hinunter. An den Beinen mit einem Gummiseil nur wenig befestigt und mit Blick
in die Schlucht lassen sich dort unglaublich viele Leute über 40 Meter tief
fallen. Sobald sie unten hängen, werden sie von einem Boot eingesammelt, ans
Ufer gebracht und schon springt der Nächste. Von weitem sieht das gar nicht
schlimm aus, wenn man aber selbst auf der Brücke steht, ist das schon etwas
anderes… Ich würde so einen Bungee-Jump sowieso niemals machen!
Nächster Stopp war Arrowtown, ein süßes Städtchen, das ein
wenig auf historisch gemacht ist und über eine chinesische Siedlung verfügt und
deswegen zahlreiche Touristen anzieht.
Dann ging es aber endlich nach Queenstown und nachdem wir
den nervigen Stadtverkehr überwunden haben dann auf die Straße von Queenstown
nach Glenorchy – eine Straße die man unbedingt gefahren sein sollte! Wenn man Richtung
Glenorchy fährt, sieht man am Horizont schneebedeckte Berge auftauchen, die Zivilisation
verschwinden und kann die Ruhe genießen. Bei einem Walk um die Lagune ist man mit
Glück am Abend sogar alleine!
Die nächsten Tage haben wir auch in Queenstown verbracht –
dem schlechten Wetter geschuldet. Als es dann aber besser wurde, hat Sophia
sich beim Bungee-Jump über 130m in die Tiefe gestürzt, danach haben wir sehr
leckere Burger bei Fergburger genossen und ich kann auch das Eis bei Patagonia
Chocolates sehr empfehlen!
Wer in Queenstown eine schöne Aussicht genießen möchte, ohne
viel dafür zu tun, der kann zu den Remarkables hoch fahren. Unsere Autos sind
irgendwann zu heiß gelaufen, weswegen wir nicht ganz bis ins Skigebiet sind,
die Sicht ist aber auch von weiter unten sehr schön! Und das Beste: dort oben
lag Schnee, wir konnten sogar einen Schneemann bauen!
Von Queenstown nach Te Anau ist es nicht weit – allerdings haben wir einen kleinen Umweg gemacht und auf einem sehr empfehlenswerten Campingplatz in Lumsden übernachtet. Am nächsten Morgen sind wir dann um 4 Uhr aufgestanden um zum Milford Sound zu fahren.
Milford Sound ist einer der beiden leicht erreichbaren
Fjorde Neuseelands und auf jeden Fall der touristischste. Zahlreiche
Bootsunternehmen bieten dort ca. 2-stündige Touren an und das drei bis viermal
am Tag. Wir haben gleich die morgendliche Tour gebucht und konnten so einigen
Touristen entgehen – mir war es aber eindeutig zu kommerziell und zu voll.
Milford Sound ist natürlich trotzdem hübsch – es gibt aber schönere Plätze in
Neuseeland…
Nach Milford Sound kann man ideal den Gertrude Saddle Track
laufen (ca. 6 Stunden), wovon wir nur ca. 2 Stunden gewandert sind um unsere
Muskeln zu schonen, weil wir am Tag danach den Routeburn Track gelaufen sind.
Gertrude Saddle Track |
Den Routeburn Track haben wir an einem Tag durchgezogen und haben es dann sogar abends noch per hitchhiking zurück zu unseren Autos geschafft. Empfehlenswert ist das eher nicht – Spaß gemacht hat es auf jeden Fall! Der Routeburn Track ist auch eine der schönsten Wanderungen, die ich bisher hier in Neuseeland gemacht habe.
Nach einem Tag in Te Anau, einem kleinen Walk auf dem Kepler
Track und einigen Stunden in Manapouri haben Sophia und ich uns dann nach fast
einem Monat gemeinsamer Reise getrennt – so ist das, wenn man arbeiten muss….
Ebenfalls in Fiordland habe ich noch den Lake Monowai
angeschaut und dort gecampt und den Lake Hauroko, den tiefsten See Neuseelands.
Dort ist die Natur noch so schön unberührt, es ist so ruhig und morgens so leer
– ein wirklich wunderschöner Ort!
Grundsätzlich ist Fiordland also wirklich schön, man muss
nur selbst Prioritäten setzen. Nochmal werde ich nicht zum Milford Sound
fahren, dafür dem Lake Hauroko aber gerne noch einen Besuch abstatten!
Vom Fiordland aus habe ich mich übrigens auf den Weg nach
Invercargill gemacht, die Stadt die keiner mag 😉 P.S.: So schlimm ist es dort gar nicht!
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