Jetzt habe ich es geschafft: ganz in den Süden der Südinsel
Neuseelands und sogar noch südlicher zu kommen! So weit im Süden war ich in
meinem Leben noch nicht!
Zuerst einmal habe ich aber eine wunderschöne Wanderung im
Fiordland gemacht – drei Tage in unglaublicher, einzigartiger Natur auf dem
Tuatapere Humpridge Track.
Der Tuatapere Humpridge Track ist ein „privater“ Wanderweg,
das heißt, dass er nicht zu den Great Walks in Neuseeland gehört, die vom
Department of Conservation gemanagt werden, sondern von einem Verein. Das hat
einige, wirklich schöne Vorteile. Zum einen ist der Track überhaupt nicht
überlaufen. Auf den Tagesetappen von jeweils 20 Kilometern dürfen jeden Tag nur
30 Wanderer laufen, die den vollständigen Humpridge Track machen. An dem Tag an
dem ich mit Ulrike, die ich auf dem Great Walk Lake Waikaremoana kennengelernt
habe, gestartet bin, waren sogar nur 13 andere Wanderer mit uns unterwegs.
Ein weiterer, sehr angenehmer Vorteil des Tracks sind die
Übernachtungsmöglichkeiten. Während die DOC-Hütten nicht einmal Licht und Gas
haben, gibt es in den beiden Lodges auf dem Track Trinkwasser, Licht, Duschen,
Sofas, einen tollen Ofen, Gas, Geschirr und Besteck und… Kopfkissen! Weil man
dann auch noch Frühstück bekommt und abends im kleinen Shop sogar noch sein
Essen kaufen kann, müsste man theoretisch immer nur sein Lunchpaket, Kleidung
und einen Schlafsack dabei haben (und sogar den kann man leihen). Der Track ist
also wirklich ein wenig ein Premium-Track. Aber genau das habe ich wirklich
genossen.
Das Beste ist natürlich dann der Track selbst. Am ersten Tag
wird nach etwa 10km an der Küste der Bergkamm bestiegen, es geht durch einen
tollen Wald mit hübschem Moosbewachs, vielen Vögeln, die auf dem Weg folgen und
ab und zu schönen Ausblicken.
Am zweiten Tag habe ich morgens den Sonnenaufgang beobachten können bei den kleinen Tarns, spiegelnden Bergseen und dann nach dem Frühstück (Porridge mit Zimt und Zucker) ging es wieder los.
Am zweiten Tag habe ich morgens den Sonnenaufgang beobachten können bei den kleinen Tarns, spiegelnden Bergseen und dann nach dem Frühstück (Porridge mit Zimt und Zucker) ging es wieder los.
Der zweite Tag geht dann fast den ganzen Aufstieg wieder
bergab – zur Port Craig Lodge an die Küste. Hier ist der erste Teil des Tages
am Schönsten. Es geht über Boardwalks immer über den Bergkamm mit toller Sicht
auf das Meer bis der Abstieg schließlich losgeht. Auf halbem Weg kommt man an
zwei alten Viadukten vorbei, eines kann man sogar überqueren.
An der Lodge gibt es noch einen kurzen Weg zum Strand, den ich genommen habe, damit ich dort für eine halbe Stunde ein paar Delfine beobachten konnte!
An der Lodge gibt es noch einen kurzen Weg zum Strand, den ich genommen habe, damit ich dort für eine halbe Stunde ein paar Delfine beobachten konnte!
Der dritte Tag des Hump Ridge Tracks geht dann wieder zurück
zum Parkplatz, die Hälfte des Weges ist man schon am ersten Tag gegangen.
Vorher geht es immer wieder hoch und runter, über 14 kleine Brücken und an zwei
Stränden mit ziemlich vielen Sandflies entlang.
Insgesamt hat mir der Track wirklich gut gefallen und ich
kann ihn wirklich nur weiter empfehlen!
Zwei Tage später, nachdem ich ein wenig in Bluff unterwegs
war, habe ich dann gleich die nächste mehrtägige Wanderung gemacht: den Rakiura
Track auf Stewart Island.
Stewart Island ist die drittgrößte Insel Neuseelands und der
südlichste Punkt, den man ohne große Probleme erreichen kann. Der Great Walk
dort ist ca 30 km lang und ein Looptrack.
Ich habe trotz der kurzen Distanz in beiden Hütten
übernachtet, um meine Chance zu erhöhen, nachts einen Kiwi zu sehen. Ich war
also nachts mit Taschenlampe mit roter Folie drauf draußen im Busch, bin
Geräuschen gefolgt und habe den nachtaktiven Vogel gesucht. Außer zwei Rehen,
einem Possum und einer Eule war ich leider erfolglos.
Dafür habe ich dann am nächsten Morgen Glück gehabt! Direkt
neben dem Track raschelte es plötzlich und dann stand dort ein Kiwi zwischen
den Farnbüscheln. Ich war wirklich überrascht, wie groß die sind! Er stand dort
dann auch für fast zwei Minuten – für nicht verwackelte Fotos war es allerdings
noch zu dämmerig.
Ansonsten war der Rakiura Track ganz okay… Es ging durch den
Busch, war ziemlich schlammig, aber ansonsten nichts besonderes. Weil ich den
Track aber sowieso nur gemacht habe, um einen Kiwi zu sehen, war es natürlich
okay 😊 Also für alle, die gerne einen Kiwi in
freier Wildbahn sehen wollen: geht nach Stewart Island! Die Leute, die nicht
abends oder früh morgens rausgegangen sind, hatten natürlich kein Glück: ein
bisschen anstrengen muss man sich schon!
Von Stewart Island ging es dann direkt zurück nach Bluff,
von dort über Invercargill dann zum Slope Point, dem südlichsten Punkt
Neuseelands. Von hier aus werde ich dann weiter durch die Catlins fahren, also
im Süden an der Ostküste hoch…
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