Samstag, 31. März 2018

Neuseelands südliche Ostküste




Nach den Catlins folgt man der Ostküste Neuseelands eine Weile, ohne wirklich sehenswerte Orte... und dann erreicht man Dunedin.
Kurz davor gibt es aber noch etwas anderes zu sehen: den Tunnel Beach. 


An diesem Strand sind wieder einige Touristen... Kein Wunder, es ist ja auch schön da. Das Meer hat durch die Felsen einen Tunnel gespült und die Wellen brausen durch diesen Durchbruch - faszinierend! 


Bevor dann das Stadtzentrum erreicht wird, kann man auf der Otago Peninsula einige Strände oder das Larnach Castle ansehen, was uns das Geld allerdings nicht wert war.
Den Tag in Dunedin haben wir mit Sightseeing verbracht.
Die Stadt hat einige hübsche, alte Gebäude zu bieten, die uns auf Anhieb alle gefallen haben. So zum Beispiel der Bahnhof. 


Auch die St Paul's Cathedral und die First Church of Otago haben uns beeindruckt. Nach diesem ganzen älteren Kulturgut haben wir dann Spaß gehabt, die Graffiti auf den Hauswänden zu suchen. 


Ebenfalls schön fanden wir die Universität mit ihren alten Gebäuden, insbesondere nach einer gemütlichen Pause in der Cadbury Chocolate Factory.
Abends ging es dann zu den Moeraki Boulders. Niemand weiß wirklich genau, wie diese Steine an den Strand geraten sind und warum sie so aussehen, wie sie aussehen. Das macht sie noch interessanter... Angucken kann man die Felsen aber nur bei Niedrigwasser! 



Weil wir in Dunedin vergessen hatten, die Baldwin Street, die steilste Straße der Welt, vergessen hatten, zu besichtigen, sind wir danach noch alle in einem Auto zurückgefahren, damit wir sie ja nicht verpasst haben. Das hat sich auch wirklich gelohnt :) 




Danach ging es auch schon ins Landesinnere, denn an der südlichen Ostküste ist sonst nichts mehr zu sehen gewesen.

Seelöwen und Sammlerstücke in den Catlins

Nach meiner Zeit im südlichen Süden, habe ich mich entschlossen endlich wieder irgendwo hin zu reisen, wo weniger Leute sind. Die Tage in Bluff und Invercargill haben mir nämlich gezeigt, dass ich es einfach lieber mag, wenn es ruhiger ist.

Also bin ich nach der Fähre direkt zum Waipapa Lighthouse gefahren. Das ist meiner Meinung nach, direkt nach dem Lighthouse am Cape Palliser, das zweitschönste Lighthouse Neuseelands. 


Auf dem gratis Campingplatz in der Nähe hab ich dann drei Jungs und eine Französin kennengelernt, mit denen ich dann am nächsten Morgen den Sonnenaufgang am Slope Point angeschaut habe.

Von dort aus ging es dann zur Curio Bay. In der Bucht kann man oft Delfine und Pinguine beobachten - leider hat sich weder das eine noch das andere gezeigt... Dafür war der Fossil Forest ganz interessant.
Ebenfalls ganz interessant war ein Museum in Waikawa - mehr aber auch nicht...
Enttäuscht waren wir von den Niagara Falls. Irgendein Witzbold hat dieses Rinnsal nach den bekannten Wasserfällen benannt und wir haben dafür extra einen Umwege gemacht... 


Später haben wir zum Glück auch noch schönere Wasserfälle gesehen, zum Beispiel diese hier...


Ein Stopp, der sich wirklich gelohnt hat, war der Lost Gypsy Caravan. Dabei handelt es sich um ein Museum voll kurioser, selbstgebastelter Kunstwerke. Wir konnten uns kaum zum Weiterfahren bewegen, so lustig waren die Figuren, Maschinen und weiterer Kleinkram. 


Wirklich spannend war dann am Surat Bay ein großer Seelöwe, den wir aus allernächster Nähe beobachten konnten. Unglaublich, wie groß, fett und trotzdem schnell diese Tiere sind! 


Danach ging es mir leider ziemlich schlecht, weswegen ich den Nugget Point verpasst habe. Den Bildern und Berichten der anderen nach ist das aber definitiv einen Besuch wert!
Die Nacht haben wir dann auf einem Campingplatz in Balclutha verbracht, bevor es am nächsten Morgen weiter Richtung Norden ging...

Sonntag, 11. März 2018

Der Süden vom Süden



Jetzt habe ich es geschafft: ganz in den Süden der Südinsel Neuseelands und sogar noch südlicher zu kommen! So weit im Süden war ich in meinem Leben noch nicht!
Zuerst einmal habe ich aber eine wunderschöne Wanderung im Fiordland gemacht – drei Tage in unglaublicher, einzigartiger Natur auf dem Tuatapere Humpridge Track. 


Der Tuatapere Humpridge Track ist ein „privater“ Wanderweg, das heißt, dass er nicht zu den Great Walks in Neuseeland gehört, die vom Department of Conservation gemanagt werden, sondern von einem Verein. Das hat einige, wirklich schöne Vorteile. Zum einen ist der Track überhaupt nicht überlaufen. Auf den Tagesetappen von jeweils 20 Kilometern dürfen jeden Tag nur 30 Wanderer laufen, die den vollständigen Humpridge Track machen. An dem Tag an dem ich mit Ulrike, die ich auf dem Great Walk Lake Waikaremoana kennengelernt habe, gestartet bin, waren sogar nur 13 andere Wanderer mit uns unterwegs. 


Ein weiterer, sehr angenehmer Vorteil des Tracks sind die Übernachtungsmöglichkeiten. Während die DOC-Hütten nicht einmal Licht und Gas haben, gibt es in den beiden Lodges auf dem Track Trinkwasser, Licht, Duschen, Sofas, einen tollen Ofen, Gas, Geschirr und Besteck und… Kopfkissen! Weil man dann auch noch Frühstück bekommt und abends im kleinen Shop sogar noch sein Essen kaufen kann, müsste man theoretisch immer nur sein Lunchpaket, Kleidung und einen Schlafsack dabei haben (und sogar den kann man leihen). Der Track ist also wirklich ein wenig ein Premium-Track. Aber genau das habe ich wirklich genossen.



Das Beste ist natürlich dann der Track selbst. Am ersten Tag wird nach etwa 10km an der Küste der Bergkamm bestiegen, es geht durch einen tollen Wald mit hübschem Moosbewachs, vielen Vögeln, die auf dem Weg folgen und ab und zu schönen Ausblicken.
Am zweiten Tag habe ich morgens den Sonnenaufgang beobachten können bei den kleinen Tarns, spiegelnden Bergseen und dann nach dem Frühstück (Porridge mit Zimt und Zucker) ging es wieder los.

Der zweite Tag geht dann fast den ganzen Aufstieg wieder bergab – zur Port Craig Lodge an die Küste. Hier ist der erste Teil des Tages am Schönsten. Es geht über Boardwalks immer über den Bergkamm mit toller Sicht auf das Meer bis der Abstieg schließlich losgeht. Auf halbem Weg kommt man an zwei alten Viadukten vorbei, eines kann man sogar überqueren.
An der Lodge gibt es noch einen kurzen Weg zum Strand, den ich genommen habe, damit ich dort für eine halbe Stunde ein paar Delfine beobachten konnte!


Der dritte Tag des Hump Ridge Tracks geht dann wieder zurück zum Parkplatz, die Hälfte des Weges ist man schon am ersten Tag gegangen. Vorher geht es immer wieder hoch und runter, über 14 kleine Brücken und an zwei Stränden mit ziemlich vielen Sandflies entlang.
Insgesamt hat mir der Track wirklich gut gefallen und ich kann ihn wirklich nur weiter empfehlen!
Zwei Tage später, nachdem ich ein wenig in Bluff unterwegs war, habe ich dann gleich die nächste mehrtägige Wanderung gemacht: den Rakiura Track auf Stewart Island.


Stewart Island ist die drittgrößte Insel Neuseelands und der südlichste Punkt, den man ohne große Probleme erreichen kann. Der Great Walk dort ist ca 30 km lang und ein Looptrack.
Ich habe trotz der kurzen Distanz in beiden Hütten übernachtet, um meine Chance zu erhöhen, nachts einen Kiwi zu sehen. Ich war also nachts mit Taschenlampe mit roter Folie drauf draußen im Busch, bin Geräuschen gefolgt und habe den nachtaktiven Vogel gesucht. Außer zwei Rehen, einem Possum und einer Eule war ich leider erfolglos.
Dafür habe ich dann am nächsten Morgen Glück gehabt! Direkt neben dem Track raschelte es plötzlich und dann stand dort ein Kiwi zwischen den Farnbüscheln. Ich war wirklich überrascht, wie groß die sind! Er stand dort dann auch für fast zwei Minuten – für nicht verwackelte Fotos war es allerdings noch zu dämmerig. 


Ansonsten war der Rakiura Track ganz okay… Es ging durch den Busch, war ziemlich schlammig, aber ansonsten nichts besonderes. Weil ich den Track aber sowieso nur gemacht habe, um einen Kiwi zu sehen, war es natürlich okay 😊 Also für alle, die gerne einen Kiwi in freier Wildbahn sehen wollen: geht nach Stewart Island! Die Leute, die nicht abends oder früh morgens rausgegangen sind, hatten natürlich kein Glück: ein bisschen anstrengen muss man sich schon!


Von Stewart Island ging es dann direkt zurück nach Bluff, von dort über Invercargill dann zum Slope Point, dem südlichsten Punkt Neuseelands. Von hier aus werde ich dann weiter durch die Catlins fahren, also im Süden an der Ostküste hoch…

Freitag, 2. März 2018

Mitten durchs Fiordland

Weite Fjorde, Wälder, Berge – so habe ich mir Fiordland vorgestellt. Im großen und ganzen wurden meine Erwartungen erfüllt…

Von Wanaka aus haben Sophia und ich uns nach Queenstown aufgemacht. Vorher haben wir aber noch an einer Brücke Halt gemacht. Der Kawarau Bridge. Diese Brücke führt über einen Fluss und liegt direkt an der Straße. Das Besondere daran: hier stürzen sich im Minutentakt Bungee-Jumper hinunter. An den Beinen mit einem Gummiseil nur wenig befestigt und mit Blick in die Schlucht lassen sich dort unglaublich viele Leute über 40 Meter tief fallen. Sobald sie unten hängen, werden sie von einem Boot eingesammelt, ans Ufer gebracht und schon springt der Nächste. Von weitem sieht das gar nicht schlimm aus, wenn man aber selbst auf der Brücke steht, ist das schon etwas anderes… Ich würde so einen Bungee-Jump sowieso niemals machen!

Nächster Stopp war Arrowtown, ein süßes Städtchen, das ein wenig auf historisch gemacht ist und über eine chinesische Siedlung verfügt und deswegen zahlreiche Touristen anzieht. 


Dann ging es aber endlich nach Queenstown und nachdem wir den nervigen Stadtverkehr überwunden haben dann auf die Straße von Queenstown nach Glenorchy – eine Straße die man unbedingt gefahren sein sollte! Wenn man Richtung Glenorchy fährt, sieht man am Horizont schneebedeckte Berge auftauchen, die Zivilisation verschwinden und kann die Ruhe genießen. Bei einem Walk um die Lagune ist man mit Glück am Abend sogar alleine!


Die nächsten Tage haben wir auch in Queenstown verbracht – dem schlechten Wetter geschuldet. Als es dann aber besser wurde, hat Sophia sich beim Bungee-Jump über 130m in die Tiefe gestürzt, danach haben wir sehr leckere Burger bei Fergburger genossen und ich kann auch das Eis bei Patagonia Chocolates sehr empfehlen!

Wer in Queenstown eine schöne Aussicht genießen möchte, ohne viel dafür zu tun, der kann zu den Remarkables hoch fahren. Unsere Autos sind irgendwann zu heiß gelaufen, weswegen wir nicht ganz bis ins Skigebiet sind, die Sicht ist aber auch von weiter unten sehr schön! Und das Beste: dort oben lag Schnee, wir konnten sogar einen Schneemann bauen!


Von Queenstown nach Te Anau ist es nicht weit – allerdings haben wir einen kleinen Umweg gemacht und auf einem sehr empfehlenswerten Campingplatz in Lumsden übernachtet. Am nächsten Morgen sind wir dann um 4 Uhr aufgestanden um zum Milford Sound zu fahren.
Milford Sound ist einer der beiden leicht erreichbaren Fjorde Neuseelands und auf jeden Fall der touristischste. Zahlreiche Bootsunternehmen bieten dort ca. 2-stündige Touren an und das drei bis viermal am Tag. Wir haben gleich die morgendliche Tour gebucht und konnten so einigen Touristen entgehen – mir war es aber eindeutig zu kommerziell und zu voll. Milford Sound ist natürlich trotzdem hübsch – es gibt aber schönere Plätze in Neuseeland…



Nach Milford Sound kann man ideal den Gertrude Saddle Track laufen (ca. 6 Stunden), wovon wir nur ca. 2 Stunden gewandert sind um unsere Muskeln zu schonen, weil wir am Tag danach den Routeburn Track gelaufen sind.


Gertrude Saddle Track

Den Routeburn Track haben wir an einem Tag durchgezogen und haben es dann sogar abends noch per hitchhiking zurück zu unseren Autos geschafft. Empfehlenswert ist das eher nicht – Spaß gemacht hat es auf jeden Fall! Der Routeburn Track ist auch eine der schönsten Wanderungen, die ich bisher hier in Neuseeland gemacht habe.

Nach einem Tag in Te Anau, einem kleinen Walk auf dem Kepler Track und einigen Stunden in Manapouri haben Sophia und ich uns dann nach fast einem Monat gemeinsamer Reise getrennt – so ist das, wenn man arbeiten muss….

Ebenfalls in Fiordland habe ich noch den Lake Monowai angeschaut und dort gecampt und den Lake Hauroko, den tiefsten See Neuseelands. Dort ist die Natur noch so schön unberührt, es ist so ruhig und morgens so leer – ein wirklich wunderschöner Ort!
Lake Monowai

Lake Hauroko

Grundsätzlich ist Fiordland also wirklich schön, man muss nur selbst Prioritäten setzen. Nochmal werde ich nicht zum Milford Sound fahren, dafür dem Lake Hauroko aber gerne noch einen Besuch abstatten!
Vom Fiordland aus habe ich mich übrigens auf den Weg nach Invercargill gemacht, die Stadt die keiner mag 😉 P.S.: So schlimm ist es dort gar nicht!